Anwendungen 06.05.2019

Sicherheit und Tauglichkeit von Kabeln richtig bestimmen

Alterungstests für Kabel - durchgeführt durch KEMA zur Festlegung von Standards

Kabelprüfung unter präzisen Messbedingungen

Wir haben die Prüfstelle der Elektroindustrie, genannt KEMA, in Arnhem in den Niederladen besucht. Die KEMA berät behördliche Organisationen, Hersteller, Lieferanten und Verbraucher und prüft verschiedene Werkstoffe in deren Auftrag.

Mit dem KEMA-Zertifikat wird dem Verbraucher anschließend bestätigt, dass das Produkt in der Anwendung sicher ist.

Viele verschiedene Kunden greifen auf die Expertise der KEMA zurück und wollen anhand der Zertifizierung eine Vertrauensbasis zu ihren Kunden schaffen. In unserem Fall wurden wir Zeuge, wie eine Kabelprüfung von statten geht. Zu Beginn wurde ein Kabel in zwei Hälften geteilt, um den Querschnitt ermitteln zu können. Bei der nachfolgenden Kabelanalyse konnte festgestellt werden, dass das Kabel aus vielen verschiedenen Schichten besteht. Daraus ergab sich wiederum die Prüfzeit in einem BINDER-Trocken- oder -Vakuumschrank.

Die Prüfanlagen aus Tuttlingen bieten beste Bedingungen, um Alterungstests durchführen zu können. Die BINDER-Geräte sind für ihre Zuverlässigkeit und Messgenauigkeiten bekannt. Fehler in der Elektrotechnik treten so gut wie gar nicht auf. Auch von Ausfällen ist nichts bekannt.

In der eigentlichen Prüfung ging es darum, zu testen, wie lange die Kunststoffummantelungen der Kabel einem Leben unter der Erde standhalten. „Manchmal werden hunderte Meter solcher Kabel in schwer zugänglichen Bereichen verlegt“, so der Experte Sander van der Weiden vor Ort. Der Experte fügte noch hinzu, dass es für viele Kabelhersteller zudem kein wertvolleres Dokument als ein KEMA-Zertifikat gibt.

Beschleunigte Alterungstests zur Ermittlung der Haltbarkeit


Um die Haltbarkeit eines Kabels belegen zu können, ging es also darum, den Alterungsprozess deutlich zu beschleunigen. Durch die Erwärmung in den Testgeräten schrumpften die verschiedenen Kunststoffschichten. Dabei ist bekannt, dass gerade starke Schrumpfungen bei der Verbindung von zwei Kabeln zu Problemen führen, da in solchen Fällen Wasser eindringen und es zu Folgeschäden kommen kann. Daher gilt es die Schrumpfungen in der Praxis unbedingt zu vermeiden.

Eigene Standards in der Kabelprüfung


Durch diese Kabelprüfung und weitere aus der Vergangenheit konnte die KEMA Standards festlegen und verschiedene Materialprüfvorgaben ausarbeiten. Das Unternehmen ist schließlich schon über 150 Jahre alt und verfügt über einen großen Erfahrungsschaftz. Im Jahr 2013 hat sich die KEMA mit DNV, Garrad Hassan und GL Renewables Certification zusammengeschlossen, so kam es dann auch zum neuen Markennamen DNV GL.

Lesen Sie doch auch unseren Anwenderbericht zu unserem Besuch in der Prüfstelle in den Niederlanden. Sie können sicherlich wertvolle Informationen daraus ziehen.